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Kannst du mit einer GmbH bzw. Holding wirklich Steuern sparen?

In der Kategorie „Mythos Steuern Sparen“ räumen Steuerberater Michael Wohlfart und Christopher Krug falsche Tatsachen aus dem Weg, beantworten Fragen rund um die Rechtsformwahl und zeigen dir, wie du steuerlich alles richtig machst.

Frage: Kannst du mit einer GmbH bzw. Holding wirklich Steuern sparen?

Das ist mit Sicherheit das wichtigste Video, wenn du vor der Entscheidung stehst, ob eine GmbH steuerlich für dich Sinn machst.

Und wir räumen mit ein paar SteuerSparMythen auf. Wenn dir erzählt wird, dass du mit einer GmbH nur 15% oder gar 1,5% Steuern zahlen musst, ist das Steuer-Spar-Marketing-Bullshit.

Ganz platt ist die Antwort auf die Frage, ob du mit einer GmbH Steuern sparst: NEIN

Bei einer GmbH zahlst du in der Regel sogar etwas mehr Steuern als mit einem Einzelunternehmen. Wenn du in einem Einzelunternehmen Freiberufler bist, also Einkünfte aus selbstständiger Arbeit erzielst und keine Gewerbesteuer zahlst, kann die Gesamtsteuerbelastung mit einer GmbH vergleichsweise sogar 3-4% höher sein.

Und mit einer Holding zahlst du sogar nochmal ca. 1,5% mehr Steuern als mit einer GmbH.

Warum ist das so?

Mit einer GmbH haben wir eine zweistufige, mit einer Holding sogar dreistufige Besteuerung. Das heißt, auf Ebene der GmbH zahlst du auf deine Gewinne zuerst ca. 30% Körperschafts- und Gewerbesteuer. Wenn du dann noch eine übergeordnete Holdingstruktur hast und aus deiner GmbH in die Holding ausschüttest, zahlst du zusätzlich ca. 1,5% Steuern für diese Zwischenausschüttung.

Und jetzt kommt das Entscheidende: Deine Gesamtsteuerbelastung!

Wenn du dir den Gewinn dann aus der Holding bzw. GmbH ins Privatvermögen ausschütten möchtest, zahlst du nochmal ca. 25% auf den Gewinn nach Unternehmenssteuern. Erst dann befindet sich das Geld im Privatvermögen und du kannst es für private Ausgaben nutzen.

Ja, bei deiner Ausschüttung von der GmbH an die Holding zahlst du nur ca. 1,5% Steuern statt ca. 25% im Privatvermögen.

Ja, bei Veräußerungsgewinnen aus Beteiligungen auf Ebene deiner GmbH bzw. Holding zahlst du auch nur ca. 1,5% Steuern, statt im Privatvermögen mit ca. 25%.

ABER, wenn du die Gewinne im nächsten Schritt ins Privatvermögen übertragen willst, zahlst du die 25% im Privatvermögen on top. Damit ist deine Gesamtsteuerbelastung insgesamt mindestens gleich, in der Regel sogar leicht höher, als wenn du diese Einkünfte als Einzelunternehmer oder im Privatvermögen erzielt hättest.

Was ist jetzt aber der steuerliche Vorteil einer GmbH bzw. einer Holding?

Es ist nicht wirklich ein Steuervorteil, es ist vielmehr ein Steuerstundungs- bzw. Zinsvorteil.
Beispiel: Du hast einen Gewinn von 100. Nach Körperschafts- und Gewerbesteuer verbleibt dir ca. 70. Dieses Geld steht dir für eine Investition in der GmbH bzw. Holding zur Verfügung.
Wenn du das Ganze im Einzelunternehmen erzielst, stehen dir im Gegensatz dazu vielleicht nur ca. 55 Geldeinheiten zur Verfügung, wenn dein persönlicher Grenzsteuersatz bei 42% liegt.

Das heißt, dir stehen auf Ebene der GmbH bzw. Holding ca. 15 Geldeinheiten mehr zur Verfügung, die du investieren und mit denen du Rendite erzielen kannst.  Wenn man dann mit 3%, 5% oder vielleicht sogar 10% Rendite über 10, 20 oder sogar 30 Jahre rechnet, kann dieser Steuerstundungsvorteil ziemlich Spaß machen und man kann leichter Vermögen aufbauen.

Dieser Steuerstundungsvorteil ist der wesentliche Aspekt, der für eine GmbH bzw. Holding spricht.

Es kann sein, dass es daneben einen gewissen echten Steuervorteil gibt, den halte ich persönlich aber für wenig praxisrelevant.

Und zwar dein Gehalt: Die Idee ist, dass man im Rentenalter weiter Gehalt aus der GmbH bekommt, dieses jedoch niedriger ist als heute und der Steuersatz somit auch geringer ist. Dies wäre dann ein Steuervorteil.  Wie gesagt, halte ich dies für wenig praxisrelevant.
Gerade erfolgreiche Unternehmer, die über Jahrzehnte eine GmbH bzw. Holdingstruktur haben, haben in der Regel im Alter noch andere Einkommensströme, die den Steuersatz sowieso erhöhen.

Dieses Argument zieht damit nur, wenn du kein anderes nennenswertes Vermögen hast bzw. aufbauen willst und die GmbH bzw. Holding für dich die wesentliche Altersvorsorge darstellt.

Meine Empfehlung: Rechne deinen Steuervorteil mit einer GmbH bzw. Holding vor der Gründung grob durch und nimm dein Steuerwissen selbst in die Hand. So sparst du nicht nur viel Geld für unsinnige Investments, sondern fällst auch nicht auf Steuer-Spar-Marketing-Bullshit herein.

Wenn du lieber Michaels Antwort hören willst, dann schau dir hier unser passendes Video zum Thema an. Darin beantwortet Michael ausführlich die Frage „Kannst du mit einer GmbH bzw. Holding wirklich Steuern sparen?“

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