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Kannst du deine deutschen Konten nach deiner Auswanderung weiter nutzen?

In der Kategorie „Frag den Steuerberater“ beantwortet Steuerberater Michael Wohlfart konkrete Fragen zur rechtssicheren Auswanderung aus der Community.

Frage: Kannst du deine deutschen Konten und Depots nach deiner Auswanderung weiter nutzen?

Grundsätzlich ja. Manchmal nein.

Welche Konten solltest du nicht weiter nutzen?

Du solltest auf keinen Fall ein Geschäftskonto deines deutschen Unternehmens für Transaktionen nutzen, die du deinem Auslandunternehmen zuordnen möchtest. Das heißt, es sollten keine Umsätze, die du im Ausland versteuern willst, über ein Geschäftskonto eines deutschen Unternehmens laufen. Das Finanzamt hat Zugriff auf die Kontodaten deutscher Unternehmen und könnte unterstellen, dass die Umsätze dem deutschen Unternehmen zuzuordnen und dementsprechend zu versteuern sind. Geschäftskonten deutscher Unternehmen sollten also nur für Zwecke des deutschen Unternehmens verwendet werden. Wenn es das deutsche Unternehmen nicht mehr gibt, dann sollte man das Konto abwickeln.

Welche Konten kannst du weiter nutzen?

Da habe ich 3 Beispiele für dich:

  1. Du kannst das Geschäftskonto deines deutschen Unternehmens weiterhin für Transaktionen nutzen, die ausschließlich deinem deutschen Unternehmen zuzuordnen sind. Beispielsweise auch für Steuerzahlungen oder Rechnungen, die erst später bezahlt werden.
  2. Du kannst deine Privatkonten und Depots auch nach der Auswanderung weiter nutzen. Dazu solltest du aber der der deutschen Bank bzw. dem Broker deinen neuen steuerlichen Wohnsitz im Ausland mitteilen. Und zwar möglichst zeitnah zum Stichtag deiner Auswanderung und Beendigung der unbeschränkten Steuerpflicht. Dies ist insbesondere für den Austausch von Finanzinformationen, also dem CRS (Common Reporting Standard), relevant. Alle Banken in den angeschlossenen Ländern melden die relevanten Informationen bezüglich des Kontos an den eingetragenen steuerlichen Wohnsitz.

    Die Ummeldung kann natürlich dann ein Problem sein, wenn dir dadurch die Kündigung droht bzw. du (vorerst) gar keinen steuerlichen Wohnsitz im Ausland angeben kannst. Dann hast du oft nur die Option, die Ummeldung nicht zu machen. Das kann aber durchaus zu rechtlichen Probleme mit der Bank führen, wenn du gegen die AGB oder ggf. sogar die Geldwäschegesetze verstößt.

  3. Die dritte Kategorie sind deutsche Konten, die du mit deinem Auslandsunternehmen eröffnest. Das ist durchaus möglich. Jedoch musst du dafür erst einmal eine Bank finden, die dazu bereit ist. Das hat in meinen Augen zwei Vorteile. Zum einen ist die deutsche Einlagensicherung im Vergleich zu anderen Ländern recht gut. Zum anderen hast du eine deutsche IBAN, was besonders für Geschäfte mit deutschen Kunden von Vorteil sein kann.

Meine Empfehlung:
Erstens: Nutze niemals das Geschäftskonto deines deutschen Unternehmens für dein Auslandsunternehmen.
Zweitens: Eröffne vor deiner Auswanderung weitere private Bankkonten und Depots in und außerhalb Deutschlands und versuche diese nach der Auswanderung auf deinen neuen Wohnsitz umzumelden. Das ist oft einfacher als eine Kontoeröffnung aus dem Ausland.
Meine Empfehlung für Bankkonten & Depots bei einer Auswanderung habe ich dir HIER verlinkt.

Wenn du lieber Michaels Antwort hören willst, dann schau dir hier unser passendes Video zum Thema an. Darin beantwortet Michael ausführlich die Frage „Kannst du deine deutschen Konten und Depots nach deiner Auswanderung weiter nutzen?“

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