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Auswanderung: Welche 7 Meldepflichten musst du beachten

Bei einer Auswanderung, insbesondere als Unternehmer, gibt es zahlreiche Meldepflichten zu beachten. In diesem Artikel zeige ich dir die 7 wichtigen Meldepflichten, damit du Bußgelder vermeiden kannst.

Wie Bußgelder bei der Auswanderung vermeiden?

Bei deiner Auswanderung gibt es einiges zu beachten und das Finanzamt ist dein ärgster Gegenspieler. Teilweise sind die hier vorgestellten Meldepflichten für alle Auswanderer relevant, teilweise nur für Unternehmer.

Mit den richtigen Tipps kannst du diese Meldungen sogar zu deinem Vorteil nutzen, indem du bestimmst, was und wie du bestimmte Informationen dem Finanzamt mitteilst. In einem bestimmten Rahmen kannst du sogar deine Besteuerung vorgeben.

Mit dieser Checkliste, die jeden einzelnen Schritt deiner Auswanderung inkl. der notwendigen Fristen deiner Meldepflichten abbildet, bekommst du das ganz entspannt gelöst.

Wann also musst du die Meldungen abgeben und in welchen Fällen drohen Bußgelder? Lass uns die Pflichten chronologisch nach den 4 Phasen einer rechtssicheren Auswanderung durchgehen:

Meldepflichten in der Vorbereitungsphase

Ab 9 Monate vor der Auswanderung gibt es in der Regel noch keine Meldepflichten zu beachten. Es sei denn du gründest bereits dein Auslandsunternehmen vor der finalen Aufgabe deines Wohnsitzes bzw. Beendigung deines gewöhnlichen Aufenthalts. In diesem Fall:

1. Meldepflicht: Gründung eines Auslandsunternehmens
Wichtig: Dabei darf dein Auslandsunternehmen keine Betriebsstätte in Deutschland begründen, andernfalls musst du diese anmelden. Das wäre eine „andere“ Meldepflicht und löst entsprechende Deklarationspflichten aus.
Bußgeld bis 5.000 €

Meldepflichten in der Umsetzungsphase

Die wichtigste Phase ist der Zeitraum von 3 Monaten vor bis 2 Monaten nach der Auswanderung, hier gibt es die meisten und wichtigsten Meldepflichten:

2. Meldepflicht: Abmeldung beim Einwohnermeldeamt

Du musst dem Einwohnermeldeamt deinen Auszug aus deiner Wohnung melden.

Bußgeld bis 1.000 €

3. Meldepflicht: Meldung grenzüberschreitende Steuergestaltung

Wenn du dein deutsches Unternehmen ins Ausland verlagerst, also „mitnimmst“, musst das dem BZSt binnen 30 Tagen melden. Als sogenannte Funktionsverlagerung. Auf diese Meldung musst du in der Steuererklärung verweisen. Daher kann das Bußgeld theoretisch für diesen einen Vorgang zweimal festgesetzt werden.

Bußgeld bis 25.000 €

Mehr zur Funktionsverlagerung kannst du in diesem Artikel nachlesen.

4. Meldepflicht: Meldung Betriebsaufgabe

Wenn du dein Einzelunternehmen bzw. deine Personengesellschaft aufgibst, solltest du das dem Finanzamt zeitnah melden, damit die Betriebsaufgabe zu deinem Stichtag anerkannt wird. Eine Liquidation einer GmbH/UG müsste über einen Notar angemeldet werden.

Meldepflichten in der Phase „Rechtssicheres Setup“

Diese Phase beginnt nach der Auswanderung bis zum Ende des laufenden Jahres. In dieser Phase gibt es in der Regel keine Meldepflichten zu beachten, wenn die schon genannten erfüllt wurden.

Meldepflichten in der Phase „Beschränke Steuerpflicht“

Diese Phase beginnt mit dem Folgejahr der Auswanderung. Hier wird dann deine Steuererklärung für das Auswanderungsjahr fällig. Mit mehreren Meldepflichten:

5. Meldepflicht: Zeitpunkt der Beendigung der unbeschränkten Steuerpflicht

Du musst dem Finanzamt den Zeitpunkt deiner Auswanderung tag-genau mitteilen.

6. Meldung: Niedrigsteuerland

Du musst dem Finanzamt mitteilen, ob du in ein Niedrigsteuerland ausgewandert bist.

7. Meldung: Wegzugsbesteuerung

Du musst dem Finanzamt mitteilen, ob bei dir die Wegzugsbesteuerung greift und wenn ja, in welcher Höhe.

Über die Wegzugsbesteuerung habe ich in diesem Artikel bereits geschrieben.

Bei diesen drei Meldungen gibt es keine Bußgelder. Dafür droht im Einzelfall eine Steuerhinterziehung, wenn steuerlich erhebliche Tatsachen unrichtig oder unvollständig gemeldet werden.

Meine Empfehlung:

Bereite dich rechtzeitig auf deine Auswanderung vor, damit du deine Meldepflichten fristgerecht erledigen kannst und keine unnötigen Bußgelder riskierst.

Falls du dich in bestimmten Fällen ggf. sogar bewusst gegen eine Meldung entscheidest, solltest du zumindest genau wissen, was die Vor- und Nachteile der jeweiligen Meldung sind, wie die Strafen ausfallen könnten und wie du im Ernstfall mit den Finanzbehörden kommunizieren solltest.

Wenn du lieber Michaels Antwort hören willst, dann schau dir hier unser passendes Video zum Thema an. Darin beantwortet Michael ausführlich die Frage „Welche 7 Meldepflichten musst du bei deiner Auswanderung beachten?“

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Michael Wohlfart
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Der Steuerberater für deine rechtssichere Auswanderung

Christopher Krug
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